Klumpfuss-Therapie nach Issler-Wüthrich

Die funktionell-manuelle Therapie nach Issler-Wüthrich

Das manuelle Zürcher Klumpfuss-Konzept korrigiert mit feinsten Grifftechniken die einzelnen Komponenten der Fehlstellung und löst Verklebungen des Bindegewebes und der Faszien.

Für einen nachhaltigen Erfolg ist der frühestmögliche Beginn der Therapie entscheidend. Kurz nach Geburt ist das betroffene Gewebe noch weich und formbar und der muskuläre Tonus noch nicht stark entwickelt.

Wege der Korrektur

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich meine Grifftechniken immer weiter zum Rückfuss hin entwickelt. Dadurch bleibt der Mittelfuss in der Derotation stabil.

Korrektur von vorne

Korrektur seitlich

Korrektur von hinten

Elastische Tapebänder halten die manuell gewonnene Beweglichkeit fest. Leichter Scotchcast-Gips bis unters Kniegelenk stützt diese Korrektur. In den ersten Wochen verändert sich die Form des Gipses mit jeder Behandlung. Die Korrektur der Fehlstellung erfolgt dreidimensional aus dem Rückfuss. Der Drehpunkt befindet sich im Zentrum von Sprung- und Fersenbein und nicht im Mittelfuss.

Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich
Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich
 

Nach einigen Wochen, bei erfolgter Derotation, kann ein Scotchcast über längere Zeit als Unterschenkel-Schale verwendet werden.

Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich
Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich

Nach Gehbeginn werden derotierende 3D gedruckte Orthesen für die Nacht verwendet. Die korrekt derotierte Endstellung ist die Vorgabe für die 3D gedruckten Nachtorthesen. Die Unterschenkel-Schalen und die derotierenden 3D Schienen ermöglichen dem Säugling, zu kriechen und sich im Bett zu drehen.
Dies ist bei der weit verbreiteten Ponseti-Methode zur Klumpfuss-Behandlung nicht im gleichen Masse gegeben.

Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich
Klumpfuss-Therapie nach Ursula Issler-Wüthrich

 

Zeitlicher Ablauf – die vier Phasen der Behandlung nach Issler-Wüthrich

Phase I
Am Anfang sind je nach Schweregrad optimal 5, mindestens aber 3 Behandlungen pro Woche notwendig. In den ersten Wochen und Monaten ist eine beachtliche Korrektur möglich. Die Phase I dauert bis zur vollen Korrektur. In der Regel ist nach 8-10 Wochen die Derotation des Fusses gegeben, falls ein Fersenhochstand persistiert, wird zeitnah eine Tenotomie der Achillessehne empfohlen.

Phase II
Im weiteren Verlauf wird zwei Mal wöchentlich die gewonnene Korrektur gehalten, die Gewebestrukturen werden weiterhin manuell behandelt und mit den Tapes und Scotchcast-Schalen stabilisiert. Die Phase II dauert bis Gehbeginn.

Phase III
Ab Gehbeginn bis 5. Lebensjahr trägt das Kind nachts 3D gedruckte derotierende Schienen. Je nach Bedarf Schaleneinlagen, welche die Füsse im motorischen Lernen in einem korrekten Alignement unterstützen. Ergänzend steht den Eltern ein begleitendes Übungs-Programm zur Verfügung. Diese Bemühungen erlauben es dem Kind in vielen Bereichen, in späteren Jahren von der dadurch gewonnenen Qualität zu profitieren.

Phase IV
Die Phase IV dauert bis zum Abschluss des Wachstums. Regelmässige Kontrollen einmal jährlich sind empfohlen. Besonders bei Kindern mit einseitigem Befund sollte dem Längenwachstum die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Phase I

ab Geburt bis ca. 3 Monate mit oder ohne Tenotomie

Phase der Korrektur

Intensivste Behandlungszeit: 4 x wöchentlich

Phase II

von ca. 3 Monaten bis Gehbeginn

Haltung der Korrektur, Arbeit am Gewebe

Behandlungszeit: 2 x wöchentlich

Phase III

freies Gehen bis 5 Jahren

Halten der Korrektur ohne Tape

Tragen von Nachtorthesen und tagsüber Schaleneinlagen

Behandlungszeit individuell, ca. alle 2–4 Monate

Phase IV

5-jährig bis Wachstumsabschluss

Halten der Korrektur durch Förderung der Bewegungsfreude

Training der aktiven Derotation

(Halb-) jährliche Kontrollen

Das Ziel der therapeutischen Bemühungen ist es, dem Kind ein schmerzfreies und natürliches Leben zu ermöglichen. Es soll an allem teilnehmen können, was ihm Freude bereitet.“ Ursula Issler-Wüthrich