Das manuelle Zürcher Klumpfuss-Konzept korrigiert mit feinsten Grifftechniken die einzelnen Komponenten der Fehlstellung und löst Verklebungen des Bindegewebes und der Faszien.
Für einen nachhaltigen Erfolg ist der frühestmögliche Beginn der Therapie entscheidend. Kurz nach Geburt ist das betroffene Gewebe noch weich und formbar und der muskuläre Tonus noch nicht stark entwickelt.
Elastische Tapebänder halten die manuell gewonnene Beweglichkeit fest. Leichter Scotchcast-Gips bis unters Kniegelenk stützt diese Korrektur. In den ersten Wochen verändert sich die Form des Gipses mit jeder Behandlung. Die Korrektur der Fehlstellung erfolgt dreidimensional aus dem Rückfuss. Der Drehpunkt befindet sich im Zentrum von Sprung- und Fersenbein und nicht im Mittelfuss.
Nach einigen Wochen, bei erfolgter Derotation, kann ein Scotchcast über längere Zeit als Unterschenkel-Schale verwendet werden.
Nach Gehbeginn werden derotierende 3D gedruckte Orthesen für die Nacht verwendet. Die korrekt derotierte Endstellung ist die Vorgabe für die 3D gedruckten Nachtorthesen. Die Unterschenkel-Schalen und die derotierenden 3D Schienen ermöglichen dem Säugling, zu kriechen und sich im Bett zu drehen.
Dies ist bei der weit verbreiteten Ponseti-Methode zur Klumpfuss-Behandlung nicht im gleichen Masse gegeben.
Phase I
Am Anfang sind je nach Schweregrad optimal 5, mindestens aber 3 Behandlungen pro Woche notwendig. In den ersten Wochen und Monaten ist eine beachtliche Korrektur möglich. Die Phase I dauert bis zur vollen Korrektur. In der Regel ist nach 8-10 Wochen die Derotation des Fusses gegeben, falls ein Fersenhochstand persistiert, wird zeitnah eine Tenotomie der Achillessehne empfohlen.
Phase II
Im weiteren Verlauf wird zwei Mal wöchentlich die gewonnene Korrektur gehalten, die Gewebestrukturen werden weiterhin manuell behandelt und mit den Tapes und Scotchcast-Schalen stabilisiert. Die Phase II dauert bis Gehbeginn.
Phase III
Ab Gehbeginn bis 5. Lebensjahr trägt das Kind nachts 3D gedruckte derotierende Schienen. Je nach Bedarf Schaleneinlagen, welche die Füsse im motorischen Lernen in einem korrekten Alignement unterstützen. Ergänzend steht den Eltern ein begleitendes Übungs-Programm zur Verfügung. Diese Bemühungen erlauben es dem Kind in vielen Bereichen, in späteren Jahren von der dadurch gewonnenen Qualität zu profitieren.
Phase IV
Die Phase IV dauert bis zum Abschluss des Wachstums. Regelmässige Kontrollen einmal jährlich sind empfohlen. Besonders bei Kindern mit einseitigem Befund sollte dem Längenwachstum die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden.
ab Geburt bis ca. 3 Monate mit oder ohne Tenotomie
Phase der Korrektur
Intensivste Behandlungszeit: 4 x wöchentlich
von ca. 3 Monaten bis Gehbeginn
Haltung der Korrektur, Arbeit am Gewebe
Behandlungszeit: 2 x wöchentlich
freies Gehen bis 5 Jahren
Halten der Korrektur ohne Tape
Tragen von Nachtorthesen und tagsüber Schaleneinlagen
Behandlungszeit individuell, ca. alle 2–4 Monate
5-jährig bis Wachstumsabschluss
Halten der Korrektur durch Förderung der Bewegungsfreude
Training der aktiven Derotation
(Halb-) jährliche Kontrollen